Zoologie


Schriften:


Takin (Budorcas taxicolor) - selten in Zoos zu finden.
Takin (Budorcas taxicolor) - selten in Zoos zu finden.
  • U. JÜDES (1976): Der Zoologische Garten in Rangun (Burma) sowie einige Anmerkungen zum Naturschutz in Burma.
    9 S. Polykopie.

  • U. JÜDES (1976): Beiträge zur Fortpflanzungs- und Populationsbiologie der Waldmaus (Apodemus sylvaticus L., 1758) und der Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis Melchior, 1834).
    Dissertation. 163 S.
    Kiel
    .

Zusammenfassung

Fragestellung:

Ziel der Studie war, Beiträge zu liefern zur Kenntnis der Fortpflanzungs- und Populationsbiologie der Wald­maus (AS) und der Gelbhalsmaus (AF) (Apodemus sylvaticus LINNE, 1758, und Apodemus flavicollis MELCHIOR, 1834), wobei die histologischen Strukturen der weiblichen Genitalorgane, die Genitalzyklen, Follikelatresie und vorgeburtliche Sterblichkeit besonders untersucht wurden. Zusätzlich wurde der männliche Jahressexualzyklus berücksichtigt.

Material und_Methoden:

Es wurden von November 1972 bis November 1973 sowie von Juli bis Dezember 1974 und in einigen Monaten des ersten Halbjahres 1975 im Kieler Raum Fallenfänge durchge­führt. Aus den Jahren 1962-64 stand konserviertes Material des Instituts für Haustierkunde zur Verfügung, so daß das Freilandmaterial insgesamt 625 Waldmäuse (279 Weibchen, 346 Männchen) und 629 Gelbhalsmäuse (302 Weibchen, 327 Männchen) umfaßte. Zusätzlich wurden beide Arten in Gefangenschaft gezüchtet (152 Waldmäuse: 74/78; 21 Gelbhalsmäuse: 12/9).

Alle Tiere wurden gewogen, vermessen und auf ihren Fortpflanzungszustand untersucht. Die weiblichen Genitalorgane wurden histologisch analysiert.

Ergebnisse:

1.     Im makroskopischen und mikroskopischen Bau der weiblichen Genitalorgane konnten mit den angewandten Methoden keine strukturellen Unterschiede zwischen beiden Arten festge­stellt werden. Nur die Follikel- und Oozytengröße diffe­rierte bei AS und AF.

2.    Die Befunde über den Bau der weiblichen Genitalorgane er­brachten die generelle Übereinstimmung der Strukturen mit denen der Labormaus und der Rötelmaus.

3.  Einige Strukturen, wie "transforming bodies" und Corpora lutea der Ovarien, stabkernige Zellen und "helle Zellen" der Uteri sowie Implantationsnarben, wurden besonders betrachtet sowie Versuche unternommen, die Follikelreifung im Rahmen einer Klassifizierung der Follikel nach morpho­logischen Merkmalen, die verschiedenen Corpus luteum-Typen und die zyklischen Veränderungen des Uterusepithels quan­titativ zu erfassen.

4.    Corpora lutea ovulationis sind bei beiden Arten mindestens über einen weiteren Zyklus nachzuweisen, Corpora lutea graviditatis über zwei weitere Graviditätszyklen, am Ende der Portpflanzungsperiode über mindestens drei Monate. Implan­tations­narben bestehen 4-6 Monate im uterinen Gewebe.

5.   Es wurden verschiedene Entwicklungs- und Fortpflanzungs­stadien sowie Genitalzyklen beschrieben, die sich auf drei Phasen der sexuellen Aktivität im Jahresablauf verteilen (Reifungsphase, fertile Phase, postfertile Phase). Je nach dem Geburtstermin ist die Dauer der einzelnen Phasen ver­schieden. Es konnten, abweichend vom oestrischen Zyklus, dessen Dauer bei AS und AF mit 5-6 Tagen bestimmt wurde, folgen­de Zyklustypen festgestellt werden:

a) unvollständiger Zyklus
b) steriler Zyklus
c) gestört fertiler Zyklus
d) ungestört fertiler Zyklus
e) ungestörter Postpartum-Zyklus
f) gestörter Postpartum-Zyklus
g) steriler Postpartum-Zyklus.
a) - c) treten in der Reifungsphase auf, f) und g) in der postfertilen Phase, die mit einem Laktationsanoestrus ab­schließt.
Als Sonderfälle wurden Weibchen beschrieben, die aus unbe­kannten Gründen während der Portpflanzungszeit ihren Wurf verlassen oder einen Embryonensatz in der späten Gravi­dität abortieren, ohne dann wieder oestrisch zu werden.

6.   In einem besonderen Kapitel wurden die Follikelatresie und die pränatale Mortalität untersucht. Bei der Atresie größe­rer Follikel konnten vier verschiedene Atresie-Typen unter­schieden werden, je nach der Form der Degeneration oder Hypertrophie einzelner Follikelbestandteile.

7.     Die vorgeburtliche Sterblichkeit besitzt bei AS und AF eine große Bedeutung. Es traten folgende Verluste auf:

- postovulatorische und präimplantative Teilverluste: AS: 6,6 % der Eizellen in 29,8 % der Sätze AF: 11,6 % der Eizellen in 55, o % der Sätze

- postovulatorische und präimplantative Totalverluste: AS: 34,7 % der Eizellen in 4o,7 % aller Sätze AF: 38,6 % der Eizellen in 49,2 % aller Sätze

- postimplantative Teilverluste: AS: 4,7 % aller Embryonen in 13,1 % der Sätze AF: 4,8 % aller Embryonen in 19,7 % der Sätze

- postimplantative Totalverluste konnten nur selten als solche erkannt werden und waren zahlenmäßig nicht zu er­fassen.
Die postimplantative Sterblichkeit erfolgt hauptsächlich in der Phase, in der die Embryonen 5-16 mm lang sind.

8.     Die Fortpflanzungszeit umfaßte bei den beiden Arten in den untersuchten Jahren die Monate März bis September, wobei die Gelbhalsmaus etwas früher begann als die Waldmaus. Die Annahme, daß dieser Unterschied artspezifisch sei, wurde bestätigt. Er zeigte sich ebenfalls bei den männlichen Tieren, die 1 - 1 1/2 Monate vor den Weibchen sexuell aktiv wurden.

9.   Als kürzeste Tragzeit ergaben sich für die Waldmaus 23 Ta­ge. Es wurden Verzögerungen bis zu 8 Tagen festgestellt.

10.   Die Embryonensatzgröße betrug im Durchschnitt bei AS 6,5 (4-11) Embryonen und bei AF 6,8 (3-11) Embryonen. Der Unterschied ist statistisch nicht signifikant. Eine signifikant bevorzugte Implantation in einem Uterus­schenkel ließ sich nicht nachweisen.

11. In einer Fortpflanzungsperiode wur­den bei beiden Arten maximal 3 aufeinanderfolgende Würfe festgestellt.

12.    Das Geschlechterverhältnis betrug im gesamten Fangmaterial für AS 55,4 % Männchen (X2 = 3,59; P < 10 %} und bei AF 52,0 % (X2 =0,99; P > 20 %).

13.  Die Lebenserwartung schwankt nach den histologischen Un­tersuchungen in Abhängigkeit vom Geburtstermin.

14.  Die Pubertät, als Zeit zwischen Beginn der Follikelreifung, die zur ersten Ovulation führt, und Eintritt der Fertilität, wird in den einzelnen Weibchengruppen mit unter­schiedlichem Geburtstermin verschieden früh erreicht und dauert verschieden lange. Besonders ausgedehnt ist sie bei dem Teil der Jungtiere, der im Geburtsjahr nicht mehr zur Fortpflanzung kommt, aber vor Eintritt des Winters noch sterile Zyklen durchläuft. Das Pubertätsende ist dann bis zum Beginn der nächsten Fortpflanzungsperiode verzögert. Körpergewicht und erste Vaginalöffnung zeigten sich als nur unsichere Kriterien der Sexualreife.


In dieser Studie werden Populationsdichte, Jahreszyklus der Fortpflanzung, Gewichts-veränderungen und einige populationsbiologische Parameter von Apodemus sylvaticus und Apodemus fiavicollis untersucht.


  • U. JÜDES (1979): Untersuchungen zur Ökologie der Waldmaus (Apodemus sylvaticus L., 1758) und der Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis Melchior, 1834) im Raum Kiel.
    II. Pränatale Mortalität.
    Zeitschrift für Säugetierkunde 44, 185-195.

In dieser Studie wird die vorgeburtliche Sterblichkeit von Apodemus sylvaticus und Apodemus fiavicollis untersucht.


Chromosomen einer männlichen Zwergmaus (G-banding)
Chromosomen einer männlichen Zwergmaus (G-banding)

Abstract

 

Chromosomes of Micromys minutus (2n = 68) were studied by G- and C-banding. They are characterized by one large metacentric chromosome with only a small amount of centromeric constitutive heterochromatin. All other, acrocentric, chromosomes have large centromeric heterochromatic blocks, which seem to differ in size between individuals.



Abstract

 

A complete bibliography of the genus Apodemus for the period 1970-1980 is presented, with a selection of the more important papers from earlier years, and a few references for 1981. A coded index to species and subjects is provided. All titles have been translated into English.


  • U. JÜDES (1982): Die Säugetiere des Wakenitz-Raumes.
    In: DIEHL, M. (Hrsg.): Wakenitz - zweite Lebensader Lübecks.
    Berichte des Vereins "Natur und Heimat" und des Naturhistorischen Museums zu Lübeck, Heft 17/18, 162-179.  

Das Buch ist vergriffen und kann nur noch antiquarisch oder als Neuexemplar direkt beim Autor erworben werden.


  • U. JÜDES (1983): Experimentelle Manipulation von Keimzellen und Embryonen bei Säugetieren.
    In: U. JÜDES (Hrsg.): In-vitro-Fertilisation und Embryotransfer (Retortenbaby). S. 81-111. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft: Stuttgart.

Das Buch ist vergriffen und kann nur noch antiquarisch oder als Neuexemplar direkt beim Autor erworben werden.


  • C.-P. CLAUSSEN, H. CLAUSEN, U. JÜDES & A. GROPP (1984): Apodemus sylvaticus L. and Micromys minutus L.: The ultrastructure of fetal red blood cells and the hemoglobin bio-synthesis.
    Zoologischer Anzeiger, Jena 213, 322-332.
     

Abstract

At day 14 of fetal development (vaginal plug - day 1) liver erythropoiesis shows no differences between Apodemus sylvaticus (woodmouse) and Micromys minutus (harvest mouse). At day 14 peripheral blood differs between both species. Nucleated yolk sac erythrocytes are only present in Apodemus sylvaticus whereas in Micromys minutus the proliferation of these RBC (red blood cells) has come to an end before day 14. Like in other mammals and vertebrates, the MLO of brunner (mitochondrion-like-organelles: siderosomes, prohemosomes, and hemosomes) are to be found in immature fetal RBC of Apodemus sylvaticus and Micromys minutus. Also there are transitional structures between siderosomes and prohemosomes (i. e. lamellated bodies containing ferritin). These findings confirm the brunner' concept of vertebrate hemoglobin biosynthesis in special cell organelles: the mitochondrion-like-organelles (MLO).


  • U. JÜDES (1987): Zum Problem der "Tollwut" bei Fledermäusen.
    Myotis, Bonn 25, 41-62.

  • U. JÜDES (1987): Nachweis fliegender Fledermäuse mittels Fledermausdetektor im Kreis Herzogtum Lauenburg im Jahre 1984.
    Nyctalus (N.F.), Berlin 2 (3/4), 261-271.

  • U. JÜDES (1988): On the problem of "rabies" in bats.
    Macroderma, Civic Square/Australien 4, 11-33.

  • U. JÜDES & C. GERLACH (1988): Fledermäuse in einer Gemeinde.
    In: JÜDES, U. et al., Hrsg.: Naturschutz in Schleswig-Holstein. S. 211-217. Wachholtz: Neumünster.
     

  • U. JÜDES, U. BECKER & K.-H. BECKER (1988): Zum Abwehr- und Drohverhalten der Zweifarbfledermaus (Vespertilio discolor Natterer in Kuhl, 1871).
    Myotis, Bonn 26, 167-171.

  • U. JÜDES (1988): Nietoperek - das größte bekannte Fledermaus-Winterquartier Mitteleuropas.
    Natur und Landschaft 63, 504-506.

  • U. JÜDES (1989): Analysis of the distribution of flying bats along line-transects.
    In: V. HANAK, I. HORACEK, J. GAISLER (Eds.): European Bat Research 1987. S. 311-318. Charles Univ. Press: Praha.

  • U. JÜDES (1989): Zur Situation der Fledermaus-Tollwut in Schleswig-Holstein.
    Gutachten im Auftrag des Landesamtes für Naturschutz und Landschaftspflege Schleswig-Holstein. 63 S.

  • U. JÜDES, U. BECKER & K.-H. BECKER (1989): Über den Fund einer Zweifarbfledermaus (Vespertilio discolor Natterer in Kuhl, 1817) in Schleswig-Holstein.
    Die Heimat, Neumünster 96, 3/4, 81-85.

  • U. JÜDES (1989): Einsatzmöglichkeiten für Fledermausdetektoren im Freiland.
    Informationen zum Fledermausschutz Nr. 5, 2-4.

  • U. JÜDES (1989): Erfassung von Fledermäusen im Freiland mittels Ultraschall-Detektor.
    Myotis (Bonn) 27, 27-40.

  • U. JÜDES (1989): Studie zur Frage der Populationsdynamik von Kleinnagetieren, insbesondere der Feldmaus (Microtus arvalis) und der Erdmaus (Microtus agrestis), in der modernen Agrarlandschaft.
    Gutachten im Auftrag des Ministers für Natur, Umwelt und Landesentwicklung Schleswig-Holstein. 70 S.

  • U. JÜDES (1989): Studie zur Populationsentwicklung des Bisam in neuerer Zeit, insbesondere im Hinblick auf den Einfluß der Bekämpfung.
    Gutachten im Auftrag des Ministers für Natur, Umwelt und Landesentwicklung Schleswig-Holstein. 123 S.

  • U. JÜDES, Hrsg. (1989): Evolution der Biosphäre. (Schwerpunktheft)
    Universitas 44 (12), 1121-1230 (1989).

Das Buch ist vergriffen und kann nur noch antiquarisch oder als Neuexemplar direkt beim Autor erworben werden.


  • U. JÜDES, G. EULEFELD & T. KAPUNE, Hrsg. (1989): Evolution der Biosphäre.
    Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft: Stuttgart.

         Inhalt:


Evolutionsforschung aus der Sicht des Paläontologen

M. J. Benton, Bristol/England

Zur Evolutionsökologie der Biosphäre

G. von Wahlert, Ingersheim

Konkurrenz als Schrittmacher der Evolution

H. Pschorn-Walcher, Kiel

Neodarwinistische oder kybernetische Evolution?

F. Schmidt, Mannheim

Molekulare Selbstorganisation und Entstehung biologischer Information

B.-O. Küppers, Göttingen


 
Evolution ohne Selektion: Form und Funktion durch Autoevolution

A. Lima-de-Fana, Lund/Schweden

Evolution und Projektion — Ansätze zu einer zeitgemäßen Erkenntnistheorie

G. Vollmer, Gießen

Grenzen des evolutionären Paradigmas

W. Ch. Zimmerli, Bamberg u. a.

Evolution und die Entstehung des Neuen

R. Löw, Hannover

 

Das Buch ist vergriffen und kann nur noch antiquarisch oder als Neuexemplar direkt beim Autor erworben werden.


  • U. JÜDES (1991): Habitatgefüge und Habitatwahl der Waldfledermäuse - Folgerungen für die Forstwirtschaft.
    Naturschutzzentrum NRW-Seminarberichte H. 10, 54-56, Recklinghausen.

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  • U. JÜDES (1992): Die Evolution der Echoortung bei den Fledermäusen.
    In: K.G. GAIDA u. S. PROKOT (Hrsg.): Microchiroptera. S. 65-81. Falter-Verlag: Wien.


  • U. JÜDES (1992): Totholz lebt.
    In: Lebensräume. Natur und Landschaft rund um Mölln. S. 48-51. rundum Verlag: Mölln.